Rettungshundestaffel nutzen Feuerwehrhaus als Stützpunkt für ihre Prüfung
Altenschwand/Cham. Am Wochenende (10. und 11. Nov.) stand bei der Freiwilligen Feuerwehr in Altenschwand alles im Zeichen der Hunde. Die Rettungshundestaffel Bayerwald e.V. des Deutschen Rettungshundevereins hatte zusammen mit der RHS Bayerischer Jura e.V. zu einer Flächensuchprüfung geladen, elf Suchteams nahmen die Herausforderung an. Neun Teams haben bestanden und sind nun rund um die Uhr bereit für den Einsatz.
Bereits am frühen Samstag Morgen ging die Prüfung, die aus vier verschiedenen Teilen besteht und alle 18 Monate wiederholt werden muss, für die Hundeführer und ihre vierbeinigen Helfer im Feuerwehrhaus Altenschwand los. Nach der Anmeldung und der Begrüßung durch Bürgermeister Richard Stabl, Prüfungsleiter Frank Krammer und 1. Kommandant Franz Götz mussten die Hundeführer zunächst ihr theoretisches Wissen unter Beweis stellen. Fachfragen aus verschiedensten Gebieten wie Erste Hilfe an Mensch und Hund, Orientierung, Funk, Einsatztaktik oder Kynologie sind hierbei richtig zu beantworten. Im Anschluss daran folgte im sogenannten Verweistest der erste Einsatz für die Hunde. Hier zeigen die Vierbeiner, dass sie eine fremde Person orten und sicher anzeigen können. Durch lautes Bellen oder Rückverweisen melden sie ihrem Frauchen oder Herrchen, dass sie eine Person gefunden haben. Nach dem Verweistest stand unter den kritischen Blicken der beiden Prüfer Christina Wolke (Karlsruhe) und Bernd Döllmann (Pirmasens), sowie dem Kreisbrandrat Robert Heinfling die Gehorsamsprüfung auf dem Programm. Hier müssen die Vierbeiner ihrem Frauchen oder Herrchen frei „Bei Fuß“, also ohne Leine, folgen und verschiedenste Kommandos schnell und zuverlässig ausführen. Sie dürfen sich weder von anderen Menschen oder fremden Hunden von ihrer Aufgabe ablenken lassen. Haben die Hunde diese ersten drei Teilprüfungen bestanden, dürfen sie zur eigentlichen Suchprüfung antreten.
Die Flächensuche im Taxölderner Forst begann nach einer kurzen Pause am Samstag Mittag. Ähnlich wie bei einem Realeinsatz suchten die Hundeführer zunächst die Einsatzleitung auf, um nähere Informationen zu ihrem Suchauftrag zu erhalten. Eine Gruppe von Wanderern sei im Gebiet unterwegs gewesen und hätte sich aufgeteilt. Leider sei nur ein Teil der Gruppe zum vereinbarten Treffpunkt zurückgekehrt. Auftrag der Hundeführer sei es nun, nach den vermissten Personen zu suchen. Den Suchteams, bestehend aus Hundeführer, Hund und Helfer, wurden bestimmte Parzellen des Waldgebietes zugewiesen, die sie nun abzusuchen hatten. In der Flächensuchprüfung sucht der Hund innerhalb 30 Minuten möglichst frei und selbstständig um seinen Hundeführer herum ein Gebiet von etwa 50 000 Quadratmetern ab und zeigt gefundene Personen, die zuvor im Gebiet versteckt werden, seinem Hundeführer deutlich an. Bereits nach wenigen Minuten hatten die meisten Hunde die erste vermisste Person gefunden. Die Hundeführer hatten nun die Aufgabe die aufgefundene Person zu betreuten und medizinisch zu versorgen. Desweiteren mussten Rettungs- und Bergungskräfte eingewiesen und an die richtige Stelle im Waldgebiet gelotst werden. War die Person an die Rettungskräfte übergeben, wurde die Suche nach weiteren Vermissten fortgesetzt. Innerhalb der vorgegebenen Zeit waren meist alle Versteckpersonen gefunden und zuverlässig angezeigt und versorgt worden, so dass die Prüfer letztlich neun Hundeführern zur bestandenen Prüfung gratulieren konnten. Sie stehen in ihren Staffeln nun rund um die Uhr kostenlos für den Ernstfall zur Verfügung.
Die erfolgreichen Teams:
Walter Kinach mit Taja (RHS Bayerwald)
Anita Will mit Luke (RHS Bayerwald)
Christian Behrendt mit Spike (RHS Teamdogs)
Katrin Pöhler mit Stromer (RHS Teamdogs)
Kerstin Rathjen-Gröschel mit Tilo (RHS Chiemgau)
Kristina Heyne mit Neo und Spikey (RHS Neunk.-Furpach)
Birgit Kellner mit Brego (JUH Mittelfranken)
Regine Hartl mit Buddy (JUH Mittelfranken)
Text und Fotos von Susanne Melichar (Rettungshundestaffel)
Bilder
Datum: 23. November 2012
Von: Franz Götz (1. Kommandant)